Dienstag, 26. April 2011

TEPCO spricht im leeren Presskonferenzzimmer


Die Presskonferenz von TEPCO und dem Atomsicherheitsinstitut für ausländische Journalisten fand am 25.April statt, wo schließlich gar keine Journalisten aufgetaucht sind.

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Zu leeren Sitzplätzen sprachen und erklärten die Beamten etwas, obwohl niemand dort waren, was gut die "unmenschliche" japanische Behörde symbolierte.
Die Welt hat ein großes Interesse über den Atomkraftunfall. Daher wissen alle, dass es keinen Sinn macht, eine Konferenz von TEPCO und der Atombehörde zuzuhören, weil sie nur falsche und/oder unnützliche Informationen geben.
Aber zur Pressekonforrenz für japanische Journalisten kommen viele Leute, obwohl sie wissen, dass wenig der Wahrheit entspricht. Trotzdem veröffentlichen sie die Meldungen, weil sie von der "Regierung" sind.

Sonntag, 24. April 2011

Ministerium hat keine Ahnung über die Begründung des neuen Grenzwerts

Quelle 
http://blog.goo.ne.jp/liveinpeace_925/e/0e24cce8f46974f7ece5f9f58bd31e3d?fm=rss
Die Atomsicherheitskommitee weiß nicht, was "Kontrollgebiet" bedeutet!

In diesem Video sieht man, wie die Sitzung am 21.April mit Eltern Fukushima und Sprechern von der Atomkraftsicherheitskommittee und dem MEXT abgelaufen ist:
http://www.ourplanet-tv.org/?q=node/1012

Folgendes ist die Übersetzung der Zusammenfassung:
Durch den Verein gegen die alten AKWs in Fukushima und noch 3 Gruppen wurde eine Verhandlung am 21. April veranstaltet, um die Rücknahme des neuen Sicherheitsgrenzwerts von 20 Millisievert pro Jahr, was das MEXT auch als Grenzwert für Kinder bestimmt hat, zu fordern. Die Sprecher des MEXTs und des Atomsicherheitskommittees konnten die meisten Fragen von den Eltern nicht beantworten. Dabei wurde es klar, dass die Begründung der Sicherheitsgrenzwert für Kinder unsicher ist und diese Entscheidung nicht durch einem richtigen Ablauf getroffen wurde.





Vier Vorstände waren anwesend: der Sprecher von der Abteilung für Gesundheit und Erziehung in der Schule vom MEXT, dem Büro der Atomsicherheitskommittee usw.. Der Vorstand des Ministeriums wurde gefragt, ob er einverstanden ist, dass der Grenzwert mit 20 Millisievert den Grenzwert für ein Strahlungskontrollgebiet übersteigt. Er antwortete darauf, "Persönlich weiss ich nicht, was der Grenzwert für ein Kontrollgebiet ist". Er wusste auch nichts darüber, dass die Strahlung eines Kontrollgebiets mehr als 5 Millisievert pro Jahr sein sollte, dass Minderjährige in einem Kontrollegebiet nicht arbeiten dürfen und dass 20 Millisievert ein Grenzwert ist, mit dem ein Arbeiter in einem AKW, wenn er Blutkrebs bekommt,. durch eine Arbeitsunfallversicherung gedeckt ist.
Das Publikum ist in Aufruhr geraten und kritisierte, dass die Regierung ohne Wissen den neuen Grenzwert bestimmt hat.

Auf die Frage, wer der Grenzwert mit 20 Millisievert bestimmt hat, erwiederte der Vorstand des Atomsicherheitskommittes, dass das von den (nur!)  5 Mitgliedern des Kommittees am 19. April als "problemlos" beurteilt und so dem Ministerium vorgeschlagen wurde. Es gab aber keine Sitzung zwischen den Mitgliedern und daher sah er kein Protokoll darüber. Weiters wurde es klar, dass dieser Grenzwert keine Innenstrahlung durch Essen und Staub beinhaltet, worauf das Publikum wieder tobte.




Nach der 1 1/2 stündigen Verhandlung mit der Regierung wurden Folgendes von den Bürgern gefordert:
(1) Rücknahme von 20 Millisievert
oder
(2) Rücknahme von 20 Millisievert, bis die Begründung über die Sicherheit und der Entscheidungsprozess vorgelegt werden.
Die Vermittlerin für die Regierung, Mizuho Fukushima, versicherte, dass sie bis zum Abend des Tages die Antworten der Regierung, die leichter zu bekommen sind, und bis zur 10 Uhr am 22. April, diejenigen, die noch zu besprechen sind, erlangen wird. Damit wurde die Verhandlung abgeschlossen.


Die Übertragung dieser Sitzung durch OurPlanetTV sahen 1300 Leute an. Danach kamen viele Twitter nacheinander mit Ärger gegenüber  den anwesenden Sprechern, die auf die meisten Fragen nicht antworteten. Viele davon schrieben, warum nur junge Sprecher dort waren und "warum die wirklich Zuständigen nicht anwesend waren". Anrufe kamen auch zum Büro des Fernsehsenders. Die Anrufer meinten mit Zorn, warum vom MEXT keine Verantwortlichen gekommen waren.

Die Konferenz über den Wiederaufbau Fukushimas nach der Katastrophe durch das AKW reichte bereits bei der Präfektur Fukushima die Petition für Schulsperren und Evakuierung von Schülern ein.

Tschernobyl: eine europäische Herausforderung. 25 Jahre nach der Katastrophe

Bevor diese Seite
http://oe1.orf.at/programm/272626
gelöscht wird, hänge ich den Text hier.

Salzburger Nachtstudio *

Mittwoch
20. April 2011
21:00
Tschernobyl: eine europäische Herausforderung. 25 Jahre nach der Katastrophe. Gestaltung: Ulrike Schmitzer
Die Reaktorkatastrophe von Fukushima passierte 25 Jahre nach dem Atomunfall in Tschernobyl. Auch nach 25 Jahren weiß man wenig über Folgen für den Menschen. Es gibt zahlreiche Studien, aber keine einhellige wissenschaftliche Meinung. Warum?

Verschwörungstheoretiker wissen es längst: Die Atomlobby hat ihre Finger mit im Spiel, wenn es um Studien über Gesundheitsschäden für den Menschen nach dem Tschernobyl-Unfall geht. Das Tschernobyl Forum- angeführt von der IAEA, der Internationalen Atomenergie-Behörde und der Weltgesundheitsorganisation WHO - geht davon aus, dass bisher weniger als 50 Menschen wegen Tschernobyl sterben mussten. "Das ist eine glatte Lüge und gegen diese Lüge versuchen wir zu argumentieren", sagt der Physiker und Bürgerrechtler Sebastian Pflugbeil von der Deutschen Gesellschaft für Strahlenschutz.

9.000 Tote

Das Tschernobyl-Forum räumt ein, dass 4.000 Liquidatoren und Bewohner der evakuierten Zone an Krebs sterben werden, dazu werden noch rund 5.000 Krebstote in anderen kontaminierten Gebieten kommen - also insgesamt rund 9.000 Tote in Russland, Weißrussland und der Ukraine.

"Bei Krebs und Leukämie ist man sich einig, dass das von Strahlung kommen kann", sagt Sebastian Pflugbeil. "Aber wo man sich überhaupt nicht einig ist, sind die Nicht-Krebserkrankungen, Herzkreislauferkrankungen, Herzinfarkt, Schlaganfall, das sind Erkrankungen, die bei Liquidatoren auffällig erhöht sind und die ganz offensichtlich mit Strahlung zu tun haben."

Oder doch 1,5 Millionen Tote?

Alexey Yablokow von der Russischen Akademie der Wissenschaften hat berechnet, dass fast 1,5 Millionen Tote auf das Konto von Tschernobyl gehen. Yablokow verglich die stark kontaminierten Gebiete mit den weniger kontaminierten Gebieten, die ökonomisch, sozial und ethnisch völlig identisch sind, einziger Unterschied: die Verstrahlung. Wem soll man also glauben? Einem alten Professor aus Russland oder der UNO? Dazu muss man folgendes wissen:

WHO Berichte - eine Farce?

Seit 1959 ist die Weltgesundheitsbehörde WHO per Vertrag an die Internationale Atomenergiebehörde geknebelt - ausgerechnet an die IAEA, in deren Satzung dezidiert steht, dass ihre Aufgabe die Förderung und der Ausbau der friedlichen Nutzung der Kernenergie ist. Keine Studie gelangt ohne Zustimmung der IAEA an die Öffentlichkeit. "Die IAEA entscheidet meist, dass nicht publiziert wird. Das ist ein unhaltbarer Zustand", beklagt Sebastian Pflugbeil.

Studien über die Folgen werden nicht beachtet

Es gibt die Studien, die wissenschaftlich nachweisen, wie die wahren Folgen von Tschernobyl aussehen. Sie werden nur einfach nicht beachtet oder in Frage gestellt.

Studie 1

Hagen Scherb vom Helmholtz Zentrum München hat herausgefunden, dass die niedrige radioaktive Strahlung nach Tschernobyl in Europa enorme Auswirkungen hat: Scherb untersucht seit 10 Jahren genetische Effekte nach Tschernobyl. Und es zeigt sich Erstaunliches: das Geschlechterverhältnis hat sich in Europa deutlich verschoben - es kommen weniger gesunde Mädchen zur Welt. Insgesamt sind in ganz Europa 500.000 -600.000 Mädchen durch Tschernobyl "verloren" gegangen. Durch Totgeburten, Frühgeburten oder schon viel früher - dadurch, dass die radioaktive Verseuchung das x-Chromosom beschädigte.

Studie 2

Fetale Zellen sind ganz besonders strahlenempfindlich, sagt Karl Sperling von der Humangenetik an der Humboldt-Universität in Berlin. Das hatte in den ersten Tagen nach Tschernobyl deutliche Auswirkungen. Sperling stellte fest, dass die Fälle von Trisomie 21 in Deutschland zunahmen, es kamen mehr Kinder mit Down-Syndrom zur Welt. Auch das ist eine Sache der Genetik: Trisomie-21 Kinder haben ein zusätzliches Chromosom. Schuld war die Aufnahme von Jod 131 in den ersten acht Tagen nach der Katastrophe.

Keine Studien für Österreich

In Österreich sind durch die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl rund 1.000 Menschen mehr von Krebs betroffen als ohne die zusätzliche Belastung- die Hälfte davon ist schon verstorben. Die Medizinische Universität Wien hat das vor kurzem bis ins Jahr 2065 hochgerechnet. Antonia Wenisch vom Ökologie-Institut beklagt, dass es keine detaillierten Studien gibt. Dabei gilt Österreich nach der Ukraine und Weißrussland als das am stärksten betroffene Gebiet in Europa.

Grenzwerte von der Atomlobby

Fraglich ist auch, welche Strahlungsmenge dem Menschen wirklich schadet. Die Internationale Strahlenschutzkommission (ICRP) gibt vor, wie viel radioaktive Strahlung dem Menschen zugemutet werden kann. Diese Grenzwerte stammen jedoch nicht von einem unabhängigen Expertengremium, wie man meinen könnte. Die Kommission wurde von Wissenschaftlern gegründet, die im Dienst der Atomindustrie standen und nur eine Aufgabe hatten: sie sollten die Ausgaben für den Strahlenschutz möglichst gering halten.

Auch wenn man heute mehr über das Risiko weiß, werden die Grenzwerte nicht entsprechend heruntergefahren, kritisiert der Strahlenbiologe Wolfgang Köhnlein. Auch hier ist wieder ganz klar, wem das Interesse gilt: "Das ist eben ein Strahlenschutz, der die Strahlen schützt und nicht die Menschen!"