Japan nach Fukushima

23 Stadien voll Atommüll

Japans Regierung will offiziell mit der Dekontaminierung in der beginnen. Die Kosten für das Umweltministerium: etwa 4,3 Milliarden Euro. Ob das reicht, bleibt ungewiss.von MARTIN FRITZ


TOKIO taz | Hochdruckreiniger spritzen Wände sauber, Maschinen kratzen die oberste Schicht von der Asphaltdecke. Mutterboden wird mühsam mit der Schaufel abgetragen, Rasen und Laub eingesammelt - in den letzten Monaten haben die Experten des Vereins "Radiation Safety Forum" (RSF) in der Provinz Fukushima vorgemacht, wie aufwendig die Dekontaminierung von radioaktiven Stoffen ist. "Man muss die strahlenden Isotope physisch entfernen und das Material sicher lagern", erklärt Vereinsgründer Jun Ichiro Tada.
Die Regierung hat jetzt den offiziellen Startschuss für die Dekontaminierungen gegeben. Zudem hob sie die Evakuierungsbereitschaft für fünf Gemeinden mit 59.000 Bewohnern auf, die 20 und 30 Kilometer von den Atomruinen entfernt liegen. Die dortige Strahlung liege unter der Belastungsgrenze von 20 Millisievert im Jahr. Das hätten Messungen im Juli ergeben.