Samstag, 22. Oktober 2011

Mehr Japaner in Österreich nach Fukushima

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Wien. Das Reaktorunglück von Fukushima hat die Japaner nicht vom Österreich-Urlaub abgehalten, die Umbrüche in der arabischen Welt haben ganze Länder von der Gästeliste der heimischen Branche gefegt.
Laut Rainer Ribing, Geschäftsführer der Sparte Tourismus in der WKÖ, hat das Reaktorunglück in Fukushima für kräftige Zuwächse bei den japanischen Touristen in Österreich gesorgt. "Um Energie für Klimaanlagen in den heißen Sommermonaten zu sparen, mussten die Japaner im Sommer Urlaub abbauen und wurden zu Auslandsaufenthalten aufgefordert", so Ribing. Für das Gesamtjahr 2011 rechnet er in Österreich mit einem Plus von zwei bis drei Prozent bei den japanischen Gästen. Waren es 2010 noch 400.000 Gäste, so sollen es heuer 430.000 werden. Am stärksten davon profitieren werden Wien und Salzburg.
Typische Urlauber
"Die japanischen Touristen in Österreich sind nicht weniger, sondern mehr geworden", sagt auch Yoko Yamada von der Japan-Abteilung der Incoming-Agentur Eurotours International. Laut Daten von Wien Tourismus sind die Ankünfte von Jänner bis August um 6,4 Prozent auf 84.076 gestiegen, die Nächtigungen um 1,2 Prozent auf 170.867. Die Tohoku-Region, in der sich Fukushima befindet, sei eine der ärmsten Regionen, aus der kaum Touristen nach Österreich kämen. Die typischen Österreich-Urlauber sind Pensionisten, meist mit akademischem Grad und großem Interesse an Kultur. "Viele von ihnen kommen immer wieder wegen des Musik-Angebots nach Wien", sagt Yamada.
Die Zahl der jüngeren Japaner habe abgenommen, aufgrund von "Zukunftsängsten" würden diese weniger reisen. Bei der dritten Gruppe, die "Honeymooner", habe Österreich viele Gäste an Italien und Tschechien verloren.

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